Ob zartes Rindersteak, saftiges Hähnchen oder herzhafte Bratwurst – die richtige Grilltemperatur ist der Schlüssel zum perfekten Fleisch. Ist die Temperatur zu hoch, wird das Fleisch außen schwarz und bleibt innen roh. Ist sie zu niedrig, fehlt die aromatische Kruste und das Fleisch wird zäh oder trocken.
Die Maillard-Reaktion, bei der sich Röstaromen entwickeln, setzt bei rund 140 °C ein. Doch Vorsicht: Ab etwa 180 °C können sich gesundheitlich bedenkliche Stoffe wie Acrylamid bilden – also ist Fingerspitzengefühl gefragt.
Die optimalen Grilltemperaturen für verschiedene Fleischsorten
Rindfleisch (z. B. Steak, Entrecôte)
- Scharf angrillen (direkt): 230–280 °C
- Fertig garen (indirekt): 130–150 °C
- Kerntemperaturen:
- Rare: 45–52 °C
- Medium: 57–59 °C
- Well Done: 60–63 °C
Tipp: Dickere Steaks (mind. 3 cm) eignen sich besser für die Zwei-Zonen-Technik. Erst direkt über großer Hitze anbraten, dann indirekt auf Temperatur ziehen lassen.
Schweinefleisch (z. B. Nackensteak, Kotelett)
- Grilltemperatur: 160–180 °C
- Kerntemperatur: 65–75 °C
Schweinefleisch sollte immer durchgegart sein, aber bei mittlerer Hitze bleibt es saftig. Mariniertes Fleisch sollte nicht zu heiß gegrillt werden, da Zucker leicht anbrennt.
Geflügel (Hähnchen, Pute)
- Grilltemperatur: 160–180 °C
- Kerntemperatur: mind. 74 °C
Geflügel muss durchgegart sein – auch aus hygienischen Gründen. Ein Grillthermometer ist hier Pflicht. Besonders bei ganzen Hähnchen empfiehlt sich indirektes Grillen, um ein Austrocknen zu verhindern.
Lammfleisch
- Grilltemperatur: 200–220 °C
- Kerntemperatur: 55–72 °C
Lamm liebt Hitze – so entsteht außen eine würzige Kruste, während es innen zart bleibt. Für rosa gegartes Lamm liegt die Kerntemperatur bei rund 58 °C.
So misst du die Kerntemperatur richtig
Wenn du beim Grillen auf Nummer sicher gehen willst, ist ein digitales Grillthermometer dein bester Freund. Die Sonde wird dabei mittig in das dickste Stück Fleisch gesteckt – nicht zu nah am Knochen und nicht zu tief. Nur so bekommst du ein wirklich präzises Messergebnis.
Tipp: Grillthermometer gibt es als Einstech- oder Funk-Modelle. Wichtig ist, dass du regelmäßig misst – gerade bei dickeren Fleischstücken oder Geflügel.
Merksatz: Lieber einmal mehr messen als einmal zu früh vom Grill nehmen.
Auch wenn du kein Thermometer zur Hand hast: Taste dich mit Erfahrung und Zeitgefühl heran – doch für zuverlässige Ergebnisse ist ein Thermometer unverzichtbar.
Fazit: Temperaturkontrolle bringt Geschmackssicherheit
Die Kerntemperatur zu kennen, ist das A und O beim Grillen. Sie entscheidet, ob dein Fleisch saftig, zart und sicher gegart ist – oder daneben. Mit einem einfachen Thermometer (oder dem richtigen Grillgefühl) bekommst du verlässlich gute Ergebnisse. Denn Grillen ist keine Glückssache – sondern Handwerk.
